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Online-ZeitungBundeswehr in Mali |
23.01.2013 |
Erstere betreiben ein Schmugglernetz, zweitere einen riesigen Drogenring. Dem Ganzen voraus ging eine großflächige und wahllose Entführung von Geiseln. Die Rebellen drohten damit, diese zu erschießen und das komplette Lager in die Luft zu sprengen, wenn die französische Intervention in Mali nicht gestoppt würde. Doch hatte da jemand die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die durch das Militär geduldete und unterstützte Regierung von Staatspräsident Abd al-Aziz Bouteflika in Algier schickte Spezialtruppen, die dieses Terror-Gefangenenlager sprengten. Die Bilanz: Elf Terroristen und sieben ausländische Geiseln starben im Kugelhagel. Zuvor jedoch hatten die Terroristen selbst Tabula rasa gemacht. Die Gefangenen mussten sich in einer Reihe aufstellen und wurden jeweils durch einen Kopfschuss exekutiert. Auf diese Weise starben mindestens 37 Personen. Die deutsche Regierung hat sich nun dazu durchgerungen, die Franzosen zu unterstützen. Zwei Transall-Transportflugzeuge wurden entsandt, um Ecowas-Truppen in die Region zu fliegen. Eine Entscheidung, die selbst in Deutschland zu Unmut führt. So sprachen sich Bundestags-Präsident Norbert Lammert (CDU) und der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, |
für eine Ausweitung des Einsatzes aus. Lammert etwa betonte gegenüber der "Saarbrücker Zeitung", dass er es sich nicht vorstellen könne, "dass irgendjemand das für den deutschen Beitrag hält!" Sogar von Bündnis90/Die Grünen kam Einspruch: So meinte der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour gegenüber der Sonntagszeitung der "Frankfurter Allgemeinen", dass Deutschland zumindest bei den durch die EU zugesagten Ausbildern eine Vorreiterrolle einnehmen solle. Ecowas-Vorsitzender Alassane Outtara bat bei seinem Besuch in Berlin ebenfalls für eine größere Beteiligung Deutschlands. Transporthilfe haben zudem Belgien, die Niederlande, Großbritannien, Kanada und Italien zugesagt - auch Russlands Präsident Putin möchte Transportflugzeuge schicken, obwohl sich Moskau bei derartigen Entscheidungen doch zumeist zurückhält. Verteidigungsminister de Maizière bleibt jedoch standhaft: Er will keine kämpfenden Einheiten der Bundeswehr in Mali. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte mehr finanzielle Unterstützung für jene afrikanische Staaten zu, die ihre Truppen entsenden. Ist das die von Frankreich erwartete Hilfe? |
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